Yoga Philosophie
Die eine Yogaphilosophie gibt es nicht. Erste philosophische Themen des Yoga sind vor ca. 2500 Jahren in Indien erkennbar. Im Laufe der indischen Geschichte entwickelten sie sich weiter. Die verschiedenen Themen wurden in Grundlagentexten festgehalten, wovon heute noch eine Fülle vorhanden ist. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wandelt sich der moderne Yoga. Eine gegenseitige Beeinflussung von Indien nach Westen und umgekehrt findet weiterhin statt und bereichert die Weiterentwicklung des Yoga. Die heutzutage bekannten Yogastile sind mehrheitlich von dieser transkulturellen Entwicklung geprägt. Die Auffassung von Yoga war und ist vielfältig, was erklärt, warum Yoga weltweit praktiziert wird.
Yogapraxis umfasst nicht nur Körperübungen (āsanas), Atemübungen (prāṇāyāma, kumbhaka) und Meditation (dhyāna). Aus den philosophischen Grundlagentexten des Yoga ist zu entnehmen, dass auch Ethik und Moral zur Yogapraxis gehören. Hierzu wird kein wöchentlicher Yogakurs auf der Yogamatte benötigt, sondern das soziale Miteinander und das Verhalten gegenüber sich selbst stehen im Zentrum. Buddha gilt als einer der Vorreiter für Ethik und Moral. Die Auseinandersetzung mit sich selbst und dem sozialen Verhalten beruht auf der Kenntnis seiner eigenen Gedankenwelt. Eine systematische Erläuterung über die facettenreiche Psyche wird u.a. im Buch Yogasūtra gegeben. Auch in anderen Grundlagentexten des Yoga wird dieser Aspekt aufgegriffen und ausgebaut. Es ist faszinierend, dass solch alte Beschreibungen zu mentalen Gegebenheiten für uns heute nicht fremd erscheinen, sondern durchaus vertraut.
Philosophische Yogathemen in Theorie und Praxis
Ich bin neugierig, theoretische Themen, Übungen und Techniken aus Grundlagentexten in der Praxis zu versuchen, zu übernehmen, darauf aufzubauen und unserer heutigen Zeit anzupassen. Ich habe Freude Menschen dafür zu motivieren und zu begeistern. Im Austausch mit anderen Yogapraktizierenden und -interessierten z.B. in Form von Seminaren und Workshops lasse ich mich auch von deren Yogapraxis und -erfahrung inspirieren.
Die parallele Berücksichtigung von Grundlagentexten und eigener Praxis ist sehr bereichernd. Für mich ist dabei wichtig, den Grundlagentext zuerst zeitlich und historisch einordnen zu können. Auf diese Weise wird der Inhalt verständlicher. Die eigene Interpretation führt dann im Austausch mit anderen Yogapraktizierenden zu Inputs für bekannte und neue Übungen. Die Praxis daraus führt schliesslich zur Weiterentwicklung.
Meine Interessen an Yogathemen sowohl Theorie als auch Praxis
- Meditation
- Körper (grobstofflich, feinstofflich, energetisch)
- Atmung
- Ethik und Moral
Meine Vertiefungen in folgende Grundlagentexte und -themen (to be continued)
- Upaniṣads
- Bhagavadgītā, Mahābhārata
- Sāṃkhya-Philosophie (Sāṃkhyakārikā)
- Yogasūtra
- Śivaitischer Tantrimus (z.B. Vijñānabhairava)
- Haṭha Yoga Texte (Śivasaṃhitā, Haṭhapradīpikā/ Haṭhayogapradīpikā, Gheraṇḍasaṃhitā)
- Purāṇaliteratur (speziell Śivapurāṇa)
- Buddhismus
Meine aktuellen Forschungs- und Interessensbereiche
- Śivaismus, Bedeutung des liṅga (Diss)
- Geschichte des Tantrismus und Haṭha Yoga beruhend auf den neuesten Erkenntnissen des Haṭha Yoga Project
- Hinduismus allgemein, Buddhismus besonders meditative Beschreibungen
Angebot für Interessierte
Gerne gebe ich Vorträge, Seminare oder Workshops für Interessierte und Yogapraktizierende.